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Tage der Stille

Du liebst das Single-Leben. Niemanden Rechenschaft schuldig kannst du dir den Tag und deinen Zeitplan nach eigenen Vorstellungen planen, triffst dich mit Freunden oder lässt den Abwasch stehen und hängst den ganzen Tag in Jogginghose (die du so liebst) auf der Couch rum. Du bist nur für dich und deinen Seelenzustand verantwortlich. Du bist frei!

Und dann gibt es die Tage an denen du in deiner Wohnung auf dem Teppich liegst, an die Decke starrst und sie dich erdrückt. Die Stille. Ich rede hier nicht von absoluter Ruhe wo man nicht den Stuhl des Nachbarn auf dem Boden schrappen hört oder die Kinder im Flur fangen spielen. Oder die schwerhörige Oma von gegenüber das Morgenmagazin im TV schaut und du den Ton an deinem Fernseher nicht brauchst.

Es ist eine Stille die ganz tief in dir ruht und nur herauskommt wenn du sie gar nicht erwartest. Dann fällt dir die Decke auf den Kopf, du wuselst durch die Wohnung, machst alles und doch nichts. Siehst all deine Pflichten die du so lange vernachlässigt hast und dir der Mut und die Kraft fehlt es endlich mal anzugehen. Du bist einsam!

Und in all deiner Verzweiflung und Mutlosigkeit denkst du an die Zeit als ihr euch umarmt habt und der ganze Stress von euch abfiel, du dich entschuldigen konntest und die negative Energie verflog, ihr euch geküsst habt und das Selbstwertgefühl stieg und als du "ich liebe dich" gesagt hast um auszudrücken wie wertvoll es ist nicht alleine zu sein.


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