Ich drehe meinen Kopf, blicke über meine Schulter und sehe die verbrannte Erde. Am liebsten möchte ich davonlaufen. Die Tür hinter mir zu ziehen; um das Chaos nicht mehr zu sehen.
Und das mache ich auch. Jacke und Schuhe an und erst mal raus. Ich laufe mit mir um die Wette, werde immer schneller bis sich meine Gedanken verflüchtigen und ich nur noch meine Atmung registriere.
Langsam kommen die Gedanken wieder. Diesmal aber klarer und greifbarer nicht mehr so chaotisch. Letztes Jahr bin ich so oft gefallen, wie ein kleines Kind das laufen lernt. "Nimm dir ne´ Auszeit" haben viele geraten, doch ich nahm es nicht ernst. Immer wieder stand ich auf, bis mir schließlich der Boden unter den Füßen weggerissen wurde. Danach musste ich wortwörtlich Schritt für Schritt das Laufen neu erlernen. Auch im übertragenen Sinne musste ich schrittweise neu ins Leben finden und meine Gedanken neu sortieren. Endlich begann ich mich und meine Gefühle wieder zu spüren.
Ein kühler Wind holt mich in den Augenblick zurück. Ich blicke von meinen Füßen auf und schaue mich um. Weit bin ich gegangen und mir doch wieder ein Stückchen näher gekommen. Die Sonne beschließt den Tag und für mich wird es Zeit heimzukehren.