top of page

Das Picknick


So, langsam wird es Zeit aufzubrechen. Aber erst noch den letzten Teigrest ins Waffeleisen füllen und die Eier müssen auch noch gekocht werden. Zwischendurch schnell das Weißbrot schneiden und die Tomaten und Gurken in einer Tubber-Dose verstauen. Im Bad schaue ich in den Spiegel und stelle fest, dass ich mir unbedingt noch die Haare waschen müsste. Das wird jetzt echt knapp! Und das Hemd ist auch noch nicht gebügelt....

Am liebsten würde ich alles wieder abblasen. Warum musste ich auch so spontan sein? Gerade heute, wo ich so lange arbeiten musste und nun nicht mehr genügend Zeit bleibt um alles in Ruhe vorzubereiten. Oh Gott - Die Getränke!!! Die darf ich auf keinen Fall vergessen. Was nehme ich bloß mit? Wein? Bier? Sekt? Und das muss ich alles auf dem Fahrrad transportieren? Sind überhaupt die Reifen aufgepumpt? Wie ist das Wetter? Sollte ich eine Jacke mitnehmen? Ok! Ich entscheide mich für den Wein und lasse die Jacke hängen. Das Wetter wird schon halten. Hoffentlich habe ich auch nichts vergessen. Schnell gehe ich alles im Kopf noch mal durch. Vor mich hin fluchend laufe ich in die Wohnung zurück um die Decke zu holen. So verschwitzt wie ich bin, könnte ich gleich wieder duschen. Während ich mich auf meinem Fahrrad abstrampele, ziehen immer mehr Wolken auf. Die Laune ist im Keller und ich wünsche mich auf meine Couch zurück. Was für eine sau blöde Idee!!!

Und dann setzt Petrus noch eins oben drauf. Brot und Waffeln sind nicht mehr zu retten. Minuten verstreichen. Ich betrachte den Schaden den der Regen anrichtet hat mit finsterer Mine. Doch als ich aufblicke steht sie da. Wasser tropft aus dem sonst so gut frisierten Haar, aber ich kann die Sonne in ihrem Blick erkennen. Als sich unsere Blicke treffen fällt alles Vorangegangene von meinen Schultern ab und ich fange an zu lächeln.


bottom of page