Ich sehe wie ihr starrt, wie alle Blicke auf mich gerichtet, in der Erwartung das etwas kommt. Dass etwas passiert und ich euch gebe was ihr euch wünscht, was ihr glaubt zu brauchen. Habe ich das nicht?
Habe ich nicht mit euch im Sandkasten gesessen, die Zeit vergessen, in tiefen Schluchten und dunklen Höhlen die Monster und Drachen bekämpft? Burgen gebaut und sie mit euch regiert? Baggerführer gewesen und schaufelweise neue Welten geschaffen?
Habe ich das nicht? Habe ich nicht die Schulbank gedrückt und über Lehrer geschimpft? Euch abschreiben lassen und für Gerechtigkeit gekämpft? Über den Schulhof geschlendert und mit euch gelacht, Butterbrote geteilt und Trinkpäckchen zertreten? Habe ich das nicht? Habe ich nicht euch übers Haar gestrichen wenn ihr Kummer hattet, euch in den Arm genommen wenn ihr euch alleine gefühlt, euch die Tränen getrocknet wenn alles wieder so schlimm erschien? Habe ich das nicht? Habe ich nicht mit euch Partys gefeiert und getanzt bis in die frühen Morgenstunden? Über Zäune geklettert um hinter verschlossenen Türen Verbotenes zu tun? Euch den Weg gezeigt wenn ihr umher geirrt, euch die Hand gereicht wenn ihr verschreckt, euch ins Bett gebracht wenn ihr zu müde, euch das Licht gezeigt wenn ihr vor Wollust blind, euch zugedeckt wenn nichts mehr ging, euch zugehört wenn keiner da... Euch, euch, euch... Ich stehe vor euch und sage nichts mehr, bin ausgebrannt und völlig leer. Brauche eure Hand die mich jetzt führt aus der Dunkelheit zum Licht, zu mir. Ihr seid dran!